Den Wandel aktiv gestalten

Überlegungen zu den Herausforderungen unseres zukünftigen kommunalpolitischen Engagements

Wir sind mitten drin in zum Teil dramatischen Veränderungsprozessen – Klimawandel und demographischer Wandel sind Tatsachen, die sich nicht mehr wegdiskutieren lassen. Man kann diese Veränderungen passiv erleiden, oder aber versuchen, aktiv zu gestalten, sich einzumischen. Wer gestalten will, braucht eine Vision und ein Konzept.

Auf kommunaler Ebene im ländlichen Raum müssen wir Antworten haben auf die sich verändernde Bevölkerungsstruktur: Familienfreundlichkeit, Angebote für die Jugend, Ideen für neue Wohnformen und den Umgang mit der größer werdenden Zahl von Älteren, Inklusion (in meinem Verständnis nicht nur auf Menschen mit Handicaps bezogen, sondern auf alle besonderen Bedürfnisse), bürgerschaftliches Engagement, lebendiges Miteinander …

Auch was den Klimawandel angeht, braucht es auch hier auf lokaler Ebene Antworten: Wie können wir ganz konkret vor Ort unseren CO2 Ausstoß minimieren: Energieeffizienz, regenerative Energien, klimaneutrale Mobilität, Regionalität, kurze Wege, nachhaltiges Leben

Und ganz aktuell die Frage, wie sind wir vorbereitet auf die jetzt schon spürbaren Auswirkungen, wie z.B. Extremwetterlagen? Flächenversiegelung, Regenwasserversickerung, Artenschutz, usw.

Das Thema „Ortsentwicklung“ wäre für mich ein übergreifendes – wie kann unsere Infrastruktur, die Gestaltung von Plätzen, Gebäuden, Treffpunkten, sowohl dem lebendigen Miteinander als auch dem Klimaschutz gerecht werden?

Ein urgrünes Thema, was uns von den anderen auch unterscheidet, ist die Idee von Partizipation: Entscheidungsprozesse soweit wie möglich von unten nach oben. Dazu gehört Zugang zu Informationen, Transparenz, aber auch Formate wie der bereits begonnene Dialog zwischen Jugendlichen und Politikern, die „Demokratiewerkstatt“ u.ä., also aktive Bürgerbeteiligung immer wieder ermöglichen und umsetzen. Es ist gut, dass wir Vereine und die Feuerwehr haben, aber wir brauchen mehr und kreativere Möglichkeiten der Beteiligung, um unsere Gemeinde zukunftsfähig zu machen.

Andrea Ströbele, Wibbecke 02.08.2021