Kinderbetreuung in Adelebsen

Wie in den Artikeln im Januar und im März berichtet, passiert seit Jahresanfang viel zum Thema Kinderbetreuung im Flecken Adelebsen. Der Waldkindergarten „Buchenkinder“ versucht sich seit geraumer Zeit zu gründen und damit ein alternatives Betreuungskonzept im Flecken zu bieten. 

Auf der anderen Seite zeigt sich aktuell der Personalmangel massiv bei den vorhandenen Einrichtungen, wie auch im Artikel am 23. März berichtet. Der Personalmangel betrifft dabei nicht nur ausschließlich die Einrichtung in Lödingsen, sondern auch die anderen Einrichtungen. Diese sind zwar nicht regelmäßig im Notbetrieb wie der Kindergarten in Lödingsen, jedoch verzeichnen alle Einrichtungen aktuell Engpässe durch langfristige Krankheiten und unbesetzte Stellen.

Nach der vergangenen Gemeinderatssitzung im Flecken Adelebsen stellt sich mir als Elternteil jedoch die Frage, ob Erzieher und auch nachgelagert die Eltern in Adelebsen weniger Wert sein sollen als die restlichen Bürger und Bürgerinnen in Adelebsen.

Mit dem Gesamtkonzept und dem damit geplanten Neubau des Gebäudes des kirchlichen Trägers in Adelebsen ist es meiner Meinung nach nicht getan. Dieser wird finanziell mit aktuell geschätzten 7 Millionen Euro plus Zinsen nicht nur sehr kostenintensiv für die Gemeinde, sondern kann kurzfristig auch keine Entlastung der Betreuungssituation für die Eltern bringen.

Der Waldkindergarten mit dem DRK als potenziellem Träger hat weiterhin keine finale Zustimmung erhalten. Dabei könnte dieser sehr zeitnah 15 Kindern ab 3 Jahren einen Betreuungsplatz bieten.

Der Mehrbedarf soll über den kirchlichen Träger mit Einzug in die Übergangslösung Albert-Schweitzer-Schule abgedeckt werden.
Zwar stimmt es, dass auf dem Papier die Erzieher mehr Kinder betreuen könnten, wie aktuell in den kleinen Räumen möglich. Jedoch sind diese bereits seit Monaten unterbesetzt und mehrere Stellen wie auch in den anderen Einrichtungen ausgeschrieben. 
Dass die vorhandenen Personalfachkräfte dann auf absehbarer Zeit auch ausfallen werden und es eine ähnliche Situation geben könnte, wie seit Jahresanfang in  der Einrichtung in Lödingsen liegt dadurch mehr als nahe.

Ist dies das Konzept, dass die Gemeinde wirklich verfolgen möchte? Was spricht denn dagegen, das Angebot des DRK anzunehmen? Ein „Probebetrieb“ für 3 Jahre würde in der Gemeinde nicht nur ein weiteres alternatives, innovatives Betreuungskonzept mit sich bringen, sondern auch kurzfristig Entlastung bei den anderen Einrichtungen schaffen.

Wenn sich in naher Zukunft nichts ändert, sehe ich es kommen, dass es zukünftig in den Adelebser Einrichtungen zur Normalität werden wird, dass Notbetreuung der Regelbetrieb wird und Eltern langfristig nicht mehr als Arbeitskraft planbar sind.

Sabrina Müller, Adelebsen 17.04.2023