Schaut man per GoogleMaps von oben auf die Dächer der großen Unternehmen unserer Kreisstadt Göttingen, so erkennen wir recht schnell, wie eben diese Unternehmen den Energiewandel nicht selbst mit in die Hand nehmen. Kaum Photovoltaik auf deren Dächer. Wie kann es sein, dass energieintensive Unternehmen nur 13 bis 16 ct/kWh bezahlen und gleichzeitig nicht mal einen kleinen Anteil an Eigenstrom produzieren müssen.
Zuerst sollten wir den Anteil an Photovoltaik in der Gemeinde Adelebsen erhöhen. Schließlich verbrauchen wir den Strom und nicht die Pflanzen- und Tierwelt, die diese Windmonster dann vor die Nase gesetzt bekommen. Weitere Punkte sind verstärkte Stromeinsparung in Straßenbeleuchtung, Werbung, Industrie, usw. und gleichzeitig die Entwicklung und den Ausbau von Stromspeichermöglichkeiten. Hätten wir nicht die vom Menschen gemachte und geplante Obsoleszenz, d.h. das bewusste Herstellen von Produkten mit verkürzter Lebensdauer, dann würden viele Gebrauchsgegenstände wieder langlebig sein und zugleich sehr viel Herstellungsenergie sparen.
Um den Klimawandel aufzuhalten, dürfen wir Menschen begreifen, dass der Wasserkreislauf der Erde viel wichtiger ist als die Co2-Freisetzung. Wir dürfen lernen ganzheitlich zu denken und zu handeln. Dabei müssen wir dringend viel mehr Bäume pflanzen, um Verdunstungskühle zu schaffen und damit den Wasserkreislauf am Leben halten. Was machen wir in Zukunft, wenn es zu wenig regnet? Auf ausgetrockneten Äckern und Wiesen findet keine Verdunstung mehr statt. Bäume, vor allem Laubbäume dienen als resiliente Puffer, die auch nach längeren Trockenphasen Tiefenwasser mobilisieren können und an die Atmosphäre als Verdunstungkühle abgeben, wodurch der Wasserkreislauf erhalten bleibt. Dazu brauchen wir dann eine regenerative Landwirtschaft (Agroforst, Permakultur, holistic grazing managment usw.) die Co2 im Boden in Form von Humus aufbaut und speichert.
Wenn wir als natur- und erdenverbundene Menschen nun meinen, dass wir durch den Windradausbau – der große Flächen versiegelt, die Natur und damit zugleich mögliche Verdunstungsflächen zerstört – den Klimawandel stoppen, dann haben wir uns geirrt, wie schon so oft in unserer Vergangenheit. Wir müssen hin zu viel mehr Natur und davon wegkommen immer mehr verbrauchen zu müssen. Der Windkraftausbau wird den Stromverbrauch vieler Menschen und besonders der Digitalisierungs- und Infrastrukturbereiche noch weiter ansteigen lassen, wenn wir uns nicht langsam darauf besinnen, worauf es im Leben ankommt.
Glück spüren wir Menschen im Wahrnehmen des Augenblicks, durch Liebe zu uns selbst und unseren Nächsten und nicht durch die Befriedigung äußerer materieller Reize. Grünes Wachstum vom Menschen aus ist auf einer endlichen Erde eine Illusion, diese kann nur durch die Pflanzenwelt selbst erzeugt werden, die unsere Grundlage allen Lebens ist.
Üben wir uns doch in Demut und setzen an der Ursache an, dem Stromverbrauch an sich, und nicht an deren Wirkung, die vielerlei Nebenwirkungen mit sich führen wird und die Zerstörung der Natur nur noch weiter beschleunigt. Bäume pflanzen und die Natur wieder mehr Natur sein lassen, lautet die Devise, wenn wir es wirklich ehrlich meinen möchten, mit der Rettung unserer Lebensgrundlage, unserer schönen Erde.
Niklas Richelshagen, Wibbecke 03.05.2021